Vegetarier und Veganer sind bewusste Esser, die sich Gedanken über ihre Lebensmittel machen.

Eine Folge ist der Verzicht auf jegliches Fleisch, auch auf hochwertiges Fleisch aus rücksichtsvoller Tierhaltung. Industrielle Mastprodukte aus Intensivhaltung (Quälfleisch) wären nie in Frage gekommen. Damit verändert der Vegetarier und Veganer den Absatz von Quälfleisch um kein Gramm. Durch die Entscheidung Vegetarier oder Veganer zu werden erhält kein Käfighuhn, keine Kerkerkuh und kein Spaltbodenschwein die Freiheit. Oder lebt unter besseren Bedingungen. Im Gegenteil, der Vegetarier oder Veganer verkleinert die Marktchancen für ethisches Fleisch. Fleisch von Tieren, die mehr als das Alter in freier Wildbahn erreichen und unter wesens- und artgerechten Bedingungen gehalten werden.

Vegane Industrie-Proteine statt Bio-Fleisch

Die steigende Nachfrage im Bio-Sektor gleicht das zur Zeit noch aus. Deshalb gibt es keine direkten und extremen Folgen im Öko-Fleisch-Sektor. Jedoch steht die kleine Anzahl der ethisch verantwortlichen Tierzüchter nach wie vor unter starkem wirtschaftlichen Druck. Deren höhere Preise können von der Mehrheit der Marktteilnehmer nicht gezahlt werden.

Der Wechsel zu Vegetarismus, Veganismus und die steigende Nachfrage nach Bio-Fleisch führt paradoxerweise sogar dazu, dass die Preise sinken und mehr Verbraucher zu Bio-Fleisch wechseln. Dies führt im konventionellen Bereich (Quälfleisch) übergangsweise zu einer Zunahme an abgepacktem Fleisch das entsorgt werden muss. Effektiv sterben hier Tiere nicht nur gequält und lebensfern, sie sterben auch noch nutzlos um im Abfall zu landen.

Kälber-Mord

Dazu kommen noch die Millionen von Kälbern, die zur Aufrechterhaltung der Laktation ausgetragen werden und in den ersten Stunden ihres Lebens sterben um industrielle verwertet zu werden. Genauso wie männliche Hühnerküken durch die fehlende Nachfrage im Schredder landen.

Wer will, dass Tiere unter artgerechten Bedingungen gehalten werden und erst im ethisch vertretbaren Alter geschlachtet werden, der muss für die ökonomische Grundlage sorgen und dieses Fleisch von so genannten „Alt-Tieren“ auch nachfragen. Sonst leben diese Tiere gar nicht und die Nutztierarten sterben aus.

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