Vor rund 250 Jahren haben Adelskreise festgestellt, dass ihnen die Macht erodiert und Bewegungen wie Republik und Demokratie stärker werden. Das Zeitalter der Aufklärung hatte begonnen. Wissenschaft und Bürgertum begannen ihre Erfolgsgeschichte.

Als bedrohend stellte der Adel zwei Ursachen gestellt, die bessere Bildung und den wirtschaftlichen Erfolg des Bürgertums, das was man heute Mittelstand nennt.

Ziel wurde es für die Mächtigen ihren adligen Hintergrund auf lange Frist zu verbergen, sich im Bürgertum zu „verstecken“. Die Bildung für breite Schichten zu verwässern, den Mittelstand zu zerstören und Ersatzfeindbilder aufzubauen. Der Adel sollte angesichts dieser neuen Gefahren unsichtbarer werden, zur Randnotiz und Kuriosität mutieren.

Soweit die historische Ausgangslage.

Und der aktuelle Stand?

Das Bildungssystem stagniert nicht nur, es fällt hinter die Anforderungen der sich wandelnden Zivilisation zurück. In Bezug auf moralische und ethische Entwicklung versagt es völlig. Demokratische oder globalisierende Ideen werden nicht vermittelt oder erklärt.Adlige haben die liberalen Parteien zu libertären Propagandamaschinen umgeformt und schlichte Gemüter mit der Namensähnlichkeit ausgetrickst.

Obwohl Libertarismus als Untermenge der Anarchie eine staatsfeindliche und verfassungsfeindliche Ideologie ist, stellt sie sich ögffentlich in der Tradition von John Locke ua dar. Der Versuch den Klassenkampf und die Republik damit obsolet zu machen und die ideologische Auseinandersetzung deshalb nicht zu verlieren scheint zu gelingen.

Handlanger wie Trump, Orban oder Weidel dienen als Kulisse für die wahre Restauration. Die Bewegung der Restauration der politischen Macht der Reichen und der historischen Familienclans des Adels ist seit den Tagen des Vormärz und der französischen Revolution nie vorbei gewesen.

Und was wurde aus dem Mittelstand?

Er wurde zwischen Ober- und Unterschicht zerrieben. Weder wurden ihm Subventionen oder Steuervorteile gewährt, noch wurden seine Verpflichtungen und Aufgaben reduziert. Die Oberschicht genießt beide Privilegien, die Unterschicht hat eh nichts mehr zu verlieren. Aus der sozialen Gauss-Kurve wurde eine Hyperbel.

Als Beispiel sei nur das Handwerk genannt, das die Ausbildung von Gesellen/Meistern selbst zu finanzieren hat. Im Gegensatz dazu wird Großunternehmen die Ausbildung ihrer Bachelor und Master vom Staat bezahlt.

Nebenbei wird auch die gewünschte Nivellierung der Bildung erreicht. Vertikaler Aufstieg basierend auf Intellekt und Leistung wird gebremst, wenn nicht ganz verhindert. Zusätzlich wurde in den Medien aller Art der Anspruch aut Rituale des Anstandes, der Höflichkeit oder anderer zivilisationsfördernder Elemente reduziert.

Figuren wie „Jo Gerner“ in SoapOperas werden als scheinbar reale Vorbilder in Umlauf gebracht. Rücksichtslosigkeit gepriesen. Das Gesetz des Dschungels über die Verfassung gestellt. Barbarei als der Zivilisation überlegen dargestellt.

Und das macht es seit über 150 Jahren einfacher das Fremde zu demonisieren, Erfindungen wie den Nationalgedanken als real zu promulgieren und dazu Ethnie, Herkunft, Aussehen, Religion oder sexuelle Eigenschaften zu demonisieren.

Divide et Impera.

Es werden Systeme im System implementiert, die für ein Machtgefälle innerhalb der Gesellschaft sorgen, das diametral zur jeweiligen Anzahl an Menschen steht.

Es werden Brandmauern errichtet und dann auf der zu schützenden Seite gezündelt.

Es werden gesellschaftliche Standards installiert, die die, die sie aufrechterhalten schädigen. „Borderline-Politik“, „soziale Bulimie“ und „kulturelle Suizid“.

Fazit

Es sind gesellschaftliche Veränderungen im Gange, die die letzten 250 Jahre an zivilisatorischen Errungenschaften bedrohen und zerstören können oder schon zerstört haben. Als Beispiele seien Genfer Flüchtlingskonvention, wissenschaftliche Erkenntnisse, wie die Vielfalt der Geschlechter, oder medizinischer Fortschritt durch Impfen genannt. Das Faktische weicht dem Mythos, das Zeitalter der Aufklärung wird durch das Zeitalter der alternativen Fakten verdrängt.

Und die Gegegnwehr steckt in der Zwickmühle. Kampf spaltet und schwächt die Gesellschaft noch mehr, stärkt ihre Feinde. Kein Kampf überlässt das Feld dem Gegner.

Welche Lösung gibt es? Die von Robespierre und Marat, die von John Locke? Guillotine oder Gesellschaftsvertrag? Georg Elser oder Graswurzelbewegung?

Oder ist es zu spät? Haben wir versäumt das Problem schon hundert Jahren mit der Guillotine zu lösen, wie es Frankreich getan hat?

Huptverantwortliche der Verbrechend des Hohenzollernregimes

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