Schreckliche Taten stehen immer im Schatten vorausgehender Ereignisse und der Erfahrungen des oder der Täter. Keine dieser Taten wird ohne Vorgeschichte begangen.
Ein erster Baustein zur Vorsorge ist ein mitfühlendes und unterstützendes Umfeld in der Familie, doch nicht immer ist eine Familie vorhanden, sind Möglichkeiten und Fähigkeiten zur Unterstützung gegeben oder die Familie sogar die Ursache für den Hilfebedarf. Es sind gerade solche Situationen der scheinbaren Hilflosigkeit, die zu psychischen Ausnahmesituationen führen und in Gewaltausbrüchen oder Radikalisierung enden.
Der zweite Baustein steht dagegen in unser aller Verantwortung, die Unterstützung der Gesellschaft. Jeder von uns ist Teil des sozialen Umfelds anderer Menschen, es liegt auch an uns Signale zur Hilfsbereitschaft zu geben, Unterstützung zu bieten oder auf existierende öffentliche Hilfsangebote hinzuweisen.
Zu letzterem will ich hier ein bisschen beitragen:
- ☎ 0800 111 0 111 – Telefonseelsorge
- ☎ 0800 111 0 222 – Telefonseelsorge
- Lebens- und Krisenberatung in der City
- ☎ 116 111 – Nummer gegen Kummer für Kinder und Jugendliche
- Anonymer Web-Mailer – Kummerkasten
- ☎ 030 44 35 09 821 – Muslimische Telefonseelsorge (dienstags auf Türkisch)
- ☎ 08000 116 016 – Hilfetelefon bei Gewalt gegen Frauen
auch in den Sprachen: Türkisch, Russisch, Französisch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch, Polnisch, Serbokroatisch, Chinesisch, Bulgarisch, Rumänisch, Arabisch, Persisch und Vietnamesisch - Anonyme Schuldner-Beratung
Asylbewerber, Flüchtlinge und gesellschaftliche Minderheiten finden Hilfe bei:
- Diakonie
- Caritas
- Arbeiterwohlfahrt
- Malteser
- European Council on Refugees and Exiles – Rechtshilfe
Die Angebote sind kostenfrei, die Sonderrufnummern sind anonym, die Kontaktpersonen engagiert und hilfsbereit und tagtäglich mit menschlichen Nöten und Sorgen betraut. Und wo es keine unmittelbare Hilfe gibt, weiß man wo es weiter geht.
Der dritte Baustein ist der eigene Mut, um Hilfe zu bitten und sie anzunehmen. Habt Mut! Fragt.