Der eine oder andere Zeitgenosse wirft Politikern leichtfertig Zwergenmut vor. Weiß der Betreffende was er da tut? Zwergenmut eine schlechte Eigenschaft, ein Makel? Wirklich?

Wie ist das mit dem Mut der Zwerge in der Weltliteratur? Wie schätzt die Hochkultur den Zwergenmut ein? Alberich in Wagners Ring der Nibelungen. Der Zwerg Alberich ist bei Wagner eine Figur und Symbol der alten Macht, der sich in seiner verborgenen Heimat Nibelheim einen machtvollen Ring schmiedet. Mit dessen Hilfe unterwirft er sein eigenes Volk, die Nibelungen. (Daher auch der Name „Ring der Nibelungen“)

Mit deren Hilfe erschafft er einen sagenhaften Schatz, den Schatz der Nibelungen. Und all das basiert auf den viel älteren Legenden des mythischen Alberich. Ausgehend von der Sage über Huon de Bordeaux im 14. Jhdt. wird Alberich als Auberon, schließlich als Oberon, in den Kreis der Sagen um König Artus aufgenommen. Und damit macht sich die Figur des Zwergen auf in die fantastische Literatur der Neuzeit in der Oberon als König der Elfen gerne die Figur der alten Macht verkörpert. Selbst der Erlkönig ist von diese Figur abgeleitet.

Zwerge sind mutig

Und dann Durin und Gimli in Tolkiens Herr der Ringe, starke Figuren voller Kraft und mit viel Mut. Apropos Herr der Ringe, da gibt es auch die kleinwüchsigen Hobbits, auch sie Paradebeispiel an Mut. Selten findet man eine Figur, die als derart mutig dargestellt wird wie Gimli, der sich über mehrere Jahrtausende den Widrigkeiten von Mittelerde stellt. Mut? Kaum eine andere Figur, die ihm darin gleichkommt.

Schauen wir in die klassische Volkskultur. Zwerg Nase in Hauffs Märchen? Die Pygmäen, die Goethe aus der Folklore in seinen Faust aufnahm? Man kann die Reihe endlos fortsetzen, die Zwerge sind mutige und entschlossene Zeitgenossen, die zu ihren Prinzipien stehen, aufrecht und ungebrochen für sich und ihre Freunde gegen alle Widrigkeiten kämpfen.

Es ist eine Ehre den Mut von Zwergen nachgesagt zu bekommen!

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