Grigori Jefimowitsch Rasputin, 1869 geborener Wanderprediger, etablierte sich in der „besseren“ Gesellschaft des zaristischen Russlands als Mann mit besonderen Einsichten und Kenntnissen. Diese sollen seinem Bekunden nach weit über das gewohnte Maß hinaus gehen. Rasputin wurde zu dem, was man heute Medienliebling nennt und zum bewunderten Guru einflussreicher Kreise.
Ein Influencer und feste Größe am Zarenhof, Liebling insbesondere der Damen. Aus dieser sozialen Randgruppe entwickelte sich sein Einfluss in Gesellschaft und Politik bis hin zur monarchistischen Regierung. 1906 wurde er vom Zar offiziell eingeladen und in den Hofstaat aufgenommen.
Thilo Sarrazin, 1945 geborener Volkswirt (das sind die Leute, die herumwandern und ökonomische Thesen predigen) etablierte sich durch eine Karriere über die freie Wirtschaft und den Berliner Senat bis hin zur Bundesbank als Mann mit besonderen Einsichten und Kenntnissen.
Die seinem eigenen Bekunden nach weit über das gewohnte Maß hinaus gingen. Sarrazin wurde zu dem, was man einen Medienliebling nennt und zum bewunderten Influencer und Guru einflussreicher Kreise, nicht nur älterer Damen. Aus dieser sozialen Randgruppe entwickelte sich sein Einfluss als Autor mehrerer Bücher, insbesondere von Deutschland schafft sich ab.
Dieses Buch aus dem Jahr 2011 erzielte mit einer Auflage über 6 Millionen einen herausragenden Verkaufserfolg. Es war der Top-Bestseller des vergangenen Jahres. Es löste eine kontroverse Diskussion aus, die fortwirken wird und zahllose politische Handlungsträger und Kommentatoren beschäftigen wird.
Sachbuch wegen VG-Wort Vergütung?
Wäre sein Buch tatsächlich ein Sachbuch oder würde Herr Sarrazin wissenschaftliche Thesen präsentieren, dann könnte man einen wissenschaftliche Diskurs eröffnen und ihn widerlegen.
Sein Buch formuliert was der Autor Wahrheiten und Zustandsbeschreibungen nennt. Erhebt sich damit über den Anspruch Thesen zu präsentieren und zieht sogar Schlüsse. Im letzten Teil ergeht es sich in einer novellenhaften Phantasmagorie. Das ist kein Sachbuch, das ist allenfalls ein sehr langes Essay. Vielleicht eine journalistische Reportage mit Kommentar, Wertung und dystopischem Fazit.
Wenn man Herrn Sarrazins Ausführungen im Buch umformuliert und sie zu Thesen machen würde, dann könnte man sie als das sogar stehen lassen, Thesen, mehr nicht. Dann wäre es gut, man könnte sagen, lasst ihn doch, ist ja alles hypothetisch und nur ein Gedankenkonstrukt. Darf er, kein Problem. Darf jeder, es gibt ja keine Denkverbote.
Struktur des Traktats
Er fängt mit der Schilderung historischer Fakten und allgemein akzeptierter Sichtweisen antiker Kulturen an und geht dann in die Beschreibung der Gegenwart über. Das ist ein dialektischer Kniff von besonderer Perfidie, der beim unbedarften Leser zu einer Übertragung der Anerkenntnis der historischen Schilderung auf die Sichtweise der aktuelle Situation führt. Das ist intellektuelle Hütchenspielerei, der Leser findet bei dieser Variante unter dem gewählten Hütchen sogar eine Kugel, freut sich, glaubt Herrn Sarrazin, übersieht aber, dass es keine dunkelrote Kugel mehr ist, sondern diesmal eine braune. (Farben sind polemisch gewählt)
Oder er setzt einem Kapital den Spruch „Something is rotten in the state of Denmark“ voraus. Billige Polemik. Und Herr Sarrazin scheint zu vergessen wer diesen Spruch und in welchem Zusammenhang äußert. In unserer Realität erscheint eher Herr Sarrazin als Geist der vorvergangenen Zeit, der dem naiven Helden Hamlet, der Verkörperung des lebendigen Staates, die Richtung vorgeben will. Und es ist der schlichte Wächter Marcellus der die Entscheidung Hamlets, diesem anrüchigen Geist zu folgen, mit dem berühmten Zitat kommentiert. Faul im Staate Dänemark sind die angestaubten Ideen der Vorgeneration in Form des Geistes. An dieser Stelle zeigt Sarrazin mit dem Finger auf sich selbst, deklariert mit klassizistischer Diktion das eigene Werk zum faulen Gedankenfurz einer Nebelgestalt. Peinlich. Auch für seinen Lektor.
Deklarieren wir versuchsweise eine der zentralen Aussagen Sarrazins zur These: „Nationale Identität und gesellschaftliche Stabilität bedürfen aber einer gewissen Homogenität in Werthaltungen und akzeptierten kulturellen Überlieferungen“ aus dem Absatz „Weshalb Einwanderung für Deutschland keine Lösung ist“.
Diese zentrale Aussage lässt sich nun in mehreren Aspekte widerlegen.
Butter bei die Fische
Es gibt keinen Zusammenhang zwischen nationaler Identität und gesellschaftlicher Stabilität, dies sind voneinander unabhängige Aspekte, da die größte gesellschaftliche Stabilität oder Stagnation in Zeiten herrschte, als es noch keine nationale Identität gab. Setzt man hier einen Zusammenhang, negiert man automatisch die nachfolgende Aussage, da der einzige historisch belegbare Zusammenhang der Gegensatz dieser Zustände ist. Bismarck hat die nationale Identität gerade als politisches Instrument benutzt um die Gesellschaft in einen dramatischen Veränderungsprozess zu führen und die überkommenen Strukturen und Verhaltensweisen zu überwinden.
Gerade die Tatsache, dass unsere Gesellschaft sich beständig verändert und flexibel zeigt, hat bewirkt dass sie die Herausforderungen der Industrialisierung, der Postmoderne, des IT-Zeitalters und der Globalisierung annehmen konnte. Sarrazin verwechselt hier Balance und Gleichgewicht mit Stabilität.
Auch der Terminus „Homogenität der Werthaltungen“ ist eine aberwitzige Worthülse, es gibt kein Individuum, geschweige denn irgendeine menschliche Gesellschaft auf diesem Planeten, bei der man eine homogene Werthaltung finden könnte. Derartiges findet sich allenfalls in Ameisenvölkern, Bienenstöcken und anderen Kulturen ohne kognitive Intelligenz und Individualismus. Es ist gerade die Vielschichtigkeit und Ambivalenz der Werthaltungen, die den Mensch vom Tier, vom instinktgesteuerten Triebautomaten unterscheidet. Nur Kollektive ohne individuelle Unterschiede, pure Schwarmintelligenzen, könnten eine Homogenität der Werthaltungen entwickeln, scheitern aber daran, dass es dort nicht zur Entwicklung von Werten kommt.
Der Gipfel der Ignoranz und Arroganz ist aber „akzeptierte kulturelle Überlieferungen“. Von wem akzeptiert, von Herrn Sarrazin? Von der Bäckerinnung Wuppertal? (Sorry, meine Herren und Damen) Und was meint er mit Überlieferungen? Mittelhochdeutsche Epen? Oder germanische Traditionen? Oder sonst einen Schwurbel, der eben nur überliefert ist und nicht mehr lebt? Genauso wie Hamlets toter Ahn, der nur noch faul herumhängt und Gedankenfürze absondert.
Historischer Kontext?
Kulturelle Überlieferungen sind dies allenfalls und nicht mehr, Legenden. Ohne Relevanz im Alltag, nur dienlich um in der Rückschau die Entstehung der aktuellen Kultur zu erklären. Akzeptieren muss die keiner, nur konstatieren. Verwechselt Herr Sarrazin hier zwei Wörter?
Kein Wort davon im ganzen Buch, dass selbst die Idee des Deutschen eine relativ neuzeitliche Fiktion ist, von den Ottonen vor Jahrhunderten erdacht, in wilhelminischer Zeit aus machtpolitischen Gründen wieder ausgegraben und eine verbale Beschreibung für etwas, das es in der Realität nie gab. Es gibt keinen deutschen Volksstamm, nur einen Schmelztiegel hunderter Völker mit einer gemeinsamen Verkehrssprache aus lutherischer Quelle. Und selbst die sprachstiftende Schrift, die Bibel in lutherischer Sprache ist die Übersetzung eines Werks aus dem Mittelmeerraum, aus einer fremden Kultur.
Der multikulturelle Prozess ist es, der den Kulturraum Deutschland seit Jahrhunderten prägt, nicht eine einzige autochthone, gar homogene, Kultur. Musik ist eine Importkultur, vom Migrantenwerk der 9. Sinfonie bis hin zu aktueller Popmusik, nur Bach steht einsam in all den Jahrhunderten als originärer Schöpfer heimisch in diesen Gefilden. Auch in der Literatur spiegeln die Werke die literarischen Strömungen benachbarter und fremder Kulturkreise wieder, ebenso in dramatischen Werken und der Oper, die selbst ein fremdkulturelles Kulturkonstrukt ist.
Konsequenzen? Vielleicht.
In der SPD diskutierte man deswegen den Parteiausschluss, doch all das ist kein Grund zum Parteiausschluss, steht doch nirgends in der Satzung, dass Intelligenz Mitgliedsvoraussetzung ist. Und einen fiktiven Roman mit Zahlentabellen als Sachbuch auszugeben ist auch nur Chuzpe, bekommt Herr Sarrazin damit wesentlich höhere Tantiemen von der VG Wort.
Und das mit den Juden, die ein Gen teilen? Eine Selbstverständlichkeit, natürlich teilen die ein Gen, wahrscheinlich sogar tausende. Und wenn man der Überlieferung glaubt teilen sie es mit den Arabern, die ja auch alle vom mythischen Abraham abstammen. Wäre das nicht so, wären Vaterschaftstests nur Humbug. Muss man als Tatsachenbehauptung akzeptieren. Aber ist das relevant? Gesellschaftlich relevant? Nein. Genauso relevant wie die Aussage, Brot werde mit Mehl gebacken. Solche Sätze sind nur Tautologien, keine Thesen, keine Hypothesen.
Was bleibt übrig? Ist irgendetwas überhaupt zu widerlegen? Irgendetwas mit rationaler Substanz?
Pseudo-Wissenschaftlichkeit bis hin zum Mumpiz
Laut Sarrazin ist Intelligenz zu 50 bis 80 Prozent vererbbar. Stimmt das?
Natürlich beruht ein erheblicher Teil der Intelligenz auf der Beschaffenheit des „Denkmuskels“, des Gehirns und ist damit auch den genetischen Mechanismen unterworfen. Darum geht es bei der Sarrazin-Kritik aber gar nicht und sie braucht in diesem Punkt nicht widerlegt zu werden.
Die Kritik an ihm zielt auf einen ganz anderen Aspekt seiner Darstellungen ab, dass er diesen Mechanismus auf eine ethnische Gruppe überträgt und genau dies ist weder wissenschaftlich haltbar, noch gibt es dafür Quellen. Und genau hierauf bezieht sich die Distanzierung von etablierten und renommierten Wissenschaftlern wie Elsbeth Stern. Die genetische Vielfalt bezüglich der Gehirnausbildung ist innerhalb jeglicher ethnischer Gruppen weit gestreut, da sich ethnische Gruppen bis jetzt nicht über die Merkmale des Gehirns definieren, bilden oder fortpflanzen.

Hätte Herr Sarrazin statt „Intelligenz“ den „Bildungsstand“ und statt „ethnischer Gruppe“ die „soziale Schicht oder Randgruppe“ für sein Betrachtungstupel herangezogen, so hätte sich eine Übereinstimmung mit der Realität ergeben, die zu einer wesentlich effektiveren Kritik gereicht hätte. Seiner Rabulistik hätte es nicht gedient, weshalb man ihm unterstellen kann es aus genau diesem Grund anders zu formulieren.
Leihen statt kaufen
Ich habe mir das Buch von Herrn Sarrazin ausgeliehen – man kann es dadurch lesen ohne ihm Geld zukommen zu lassen – gründlich durchgesehen und bin auf ein Grundproblem seiner Denk- und Sichtweise gestoßen. Er begeht systematische Fehler im Denkansatz, die mich an die Anfangszeit meines Studiums erinnert haben. Dilettantisch nannte das mein Professor und er gab uns eine Reihe von Denkhilfen, die auch der gute Thilo gebraucht hätte, angefangen mit Sprüchen wie „Weil jedes Reh ein Waldtier ist, ist noch lange nicht jedes Waldtier ein Reh.“ Auf Sarrazin übertragen heißt das, dass eine als falsch entlarvte Anti-These noch lange kein Beweis für die These ist.
Und gerade sein aktuelles Schlagwort der „Heiligen Inquisition“ zeigt seine eingeschränkte Sichtweise. Ist doch gerade diese ein Beispiel für die Blutrünstigkeit des Christentums, die durch die gesellschaftliche Entwicklung der Christen überwunden wurde. Gleichzeitig hält er an seiner Islamkritik fest und spricht den Muslimen die Fähigkeit ab, die martialischen Auslegungen des Korans zu überwinden, spricht jenen die gleiche menschliche Eigenschaft ab, aus Fehlern zu lernen. Glaubensgemeinschaften die Entwicklungsfähigkeit abzusprechen heißt Ratzinger mit Torquemada gleich zu setzen, nur eine der impliziten Frechheiten von Sarrazins Buch.
Etwas, das Sarrazin selbst nicht klar ist und anscheinend auch nicht klar wird. Als intelligenter Mensch, der er zweifellos ist, ist er damit selbst ein exzellentes Beispiel, dass es keinen festen Zusammenhang zwischen Intelligenz, Bildungsgrad und Erkenntnisfähigkeit gibt. Damit auch keinen zur Herkunft oder ethnischen Zugehörigkeit. Die Alternative, dass er der Biedermann als Brandstifter sein will und absichtlich zur gesellschaftlichen Polarisation diese Melange aus Fakten und Deutungen anrührt, diese Niedertracht, die will ich ihm nicht unterstellen.
Tragikkomik des Augenblicks
Thilo Sarrazin ist der lebende und wandelnde Gegenbeweis seiner eigenen Thesen. Für mich sind er und sein Buch deshalb das amüsanteste Ereignis des Jahres 2010.
Der einzig traurige Aspekt ist, dass Generationen von Studenten, wenn ihr Professor auf wissenschaftlicher Methodik besteht, auf die Mörderkohle verweisen werden, die man mit dilettantischem Faktenverquirlen erzielen kann.
Meinungsfreiheit ist gut, aber wenn jemand wie Sarrazin mit seinem Sendungsbewusstsein auf Sendung geht und ernsthaft behauptet, dass 100% aller Muslime in Deutschland intelligenzschwach sind, dann glauben ihm das bedauernswert viele der Empfänger. Das sind zumeist diejenigen, die so ungebildet sind, dass sie nicht einmal ansatzweise wissen wie viele Muslime es gibt, in Deutschland und überhaupt. Sie halten ihn für den tapferen Ritter im Kampf gegen die Unbill der modernen Zeit. Genau, einen Ritter, gegen die moderne Zeit. Sie haben Recht.
Sarrazin hat sich schon vorab von Gewalttaten und Rechtsradikalismus distanziert, der sich auf sein Buch berufen könnte. Nichts desto trotz hat er Öl in das Feuer und nicht auf die Wogen gegossen. Obwohl er behauptet, nur „Feuer, Feuer“ gerufen zu haben. Die gleichen gesellschaftlichen Vorgänge kann man in den USA beobachten, hier werden Gräben vertieft, die Gesellschaft gespalten und dabei keinerlei konstruktive Lösungsansätze für die tatsächlich vorhandenen Probleme gesucht. Das Schlimmste dabei ist, dass die Betreffenden noch nicht einmal aus ideologischer Überzeugung handeln, sondern sich einfach an der eigenen Bedeutung berauschen und einen fatalen Egotrip ausleben.
Aufruf zum Handeln
Es ist Zeit dem nachhaltig entgegenzuwirken. Es ist Zeit, dass in den mittleren Jahrgangsstufen aller Schularten Autoren der Staatsphilosophie wie Locke, Montesquieu, Rousseau, Kant und Thoreau besprochen werden. Nur durch umfassende Bildung kann der Zunahme von Ignoranz und geistiger Schlichtheit Einhalt geboten werden. Nur auf der Basis einer soliden humanistischen Bildung lässt sich ein Bollwerk gegen Hass, Gewalt, Rassismus und Diskriminierung errichten.
Denn ungefährlich sind dumme Sprüche nicht. Man erinnere sich:
- September 1930 – 18,3 %
- November 1932 – 33,1 %
- März 1933 – 43,9 %
Manchmal geht es rasch – auch wenn wir heute keinen debilen Präsidenten mit monarchistischen Phantasien haben – wer weiß was die Zukunft bringt.

Fazit
Aber warum sind Sarrazin’s Auslassungen nicht nur schlecht und schwer haltbar, sondern auch extrem rechts und damit Wasser auf den Mühlen der Faschisten?
Weil diese an Genetik und damit an der Rassenlehre orientierte Sichtweise erstens eine Domäne der NSDAP war und zweitens wissenschaftlich und empirisch seit Jahrzehnten widerlegt ist, deshalb eine schlichte und populistische Dummschwätzerei darstellt, wie sie bei rechten Politikern beliebt ist um ihre kruden Sprüche zu belegen.
Diese plumpen Agitatoren verwechseln nämlich Bildung mit Intelligenz. Dass gebildete Eltern statistisch gesehen gebildetere Kinder haben ist eine belegte Tatsache, die gerade gegen Sarrazins Thesen spricht und zusätzlich eine Gefährdung des nationalen Wohls ist und damit dem nationalistischen Anspruch entgegensteht. Es ist eine Schande das Intelligenzpotential von Kindern ungebildeter Eltern brach liegen zu lassen, eine Verschwendung menschlicher Möglichkeiten.
Werden Kinder nicht ihrer Intelligenz gemäß gebildet, ausgebildet und befähigt, dann verhindert man nicht nur zukünftige Arbeitsleistung, in vielen Fällen schafft man beeinträchtigte Erwachsene, die auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind.
Rechts? National? Völkisch? Auf keinen Fall patriotisch.
Rechts kann diese Position m.E. nach nicht sein, da sie den Interessen der Nation und des Volkes entgegensteht, damit nicht den Kernpunkten „rechter“ Politik entspricht. Sie ist allenfalls „rechtstümelig“, aber die meisten so genannten rechten Positionen sind weder der Nation noch dem Volk zuträglich, sondern dienen den Interessen fremder Länder und schaden dem eigenen Volk.
Deshalb sind Sarrazins Ideen dem rechten Spektrum zuzuordnen, aber nicht dem patriotischen oder volksverbundenen Interessenkreis.
Wie verhält es sich aber nun in der Wirklichkeit mit dem Deutschtum, der deutschen Leitkultur und der Idee, die dem Anspruch innewohnt Deutsch zu sein.

Die deutschen Identität ist etwas herausragendes und erfolgreiches, sie ist die permanente polykulturelle Assimilation. Beethoven war wie Mesut Özil der Enkel eines Migranten, Leistungen der Hochkultur wie Oper, Roman und Lyrik wurden aus dem Mittelmeerraum importiert, Benz hat eine kroatische Dreiradkutsche mit einem luxemburgischen Gasölmotor und einer Lenkvorrichtung nach Muster französischer Dampfwagen zum Automobil kombiniert. Derartige Beispiele ziehen sich durch 4000 Jahre Geschichte im deutschsprachigen Raum.
Die Schlesier sind Nachfahren der Wandalen, die Hessen von mongolischen Besatzern und die genetischen Einflüsse unzähliger Eroberer, Siedler, Flüchtlinge und Migranten haben sich als fördernd erwiesen. Erwähnt seien dabei auch die Vorfahren Sarrazins, die Hugenotten und die ersten Gastarbeiter Deutschlands, die Ruhrpolen, die beide ihren Beitrag in die deutsche Multikultur eingebracht haben. Und Ende der 1980er -Jahre mündet die Assimilation eines kulturell fremden und kommunistischen Nachbarstaates im Aufstieg eingegliederter Assimilanten an die Staatsspitze.
Deutsche Identität ist es immer neu zu verschmelzen und Fremdes aufzunehmen, nicht xenophob sondern xenophil zu sein und sich nicht zu scheuen fremde Kultur und Technik adaptieren.
Diese deutsche Identität muss man wirklich bewahren, sie macht uns tatsächlich überlegen und ist das Geheimnis des deutschen Erfolg