Es gibt bei der Bundestagswahl eine Partei im Angebot, die sich als Anti-EURO-Partei positioniert, mit millionenschwerem Materialaufwand aus unbekannten Quellen Propaganda betreibt und sich darum bemüht unkundige und schlichte Wähler mit ihrem dünnen Programm einzufangen. Diese Partei ist weniger wegen ihrer geringen Wahlchancen gefährlich, sondern wegen der Ideen, die sie in die Köpfe der Menschen pflanzt und die auch auf aktive Politiker anderer Parteien abfärben.
Die Slogans der Alternative für Deutschland entlarven deren Positionen und Absichten. Der Wähler wird öffentlich gewarnt.
Der Euro spaltet Europa
Das stimmt, es spaltet Europa in wirtschaftlich stabile und erfolgreiche Länder, die auch Krisen sicher überstehen, Teil der Eurozone sind oder den Beitritt anstreben und einen Teil Europas wie Großbritannien, die mit riesigen Wertverlusten ihres Geldvermögens um ihre Zukunft und Altersversorgung zittern müssen. Aber es ist einfach diese Spaltung zu überwinden: Wirtschaft konsolidieren, Regeln umsetzen und dem Euro beitreten. Der Euro ist damit die Basis für eine tiefere und festere Einheit, die Sicherheit und Wohlstand bietet.

Neu! Bei dieser Wahl gibt’s was zu wählen
Autsch! Bei den bisherigen Wahlen hat der Wähler was gemacht? Nicht gewählt, sondern? Männchen auf den Stimmzettel gemalt? Welche Geisteshaltung spricht aus diesem Slogan? Keine gute, keine demokratische.
Wenn alle einer Meinung sind, dann braucht man eine zweite
Wenn alle einer Meinung sind und einer davon (man) braucht eine zweite, dann ist der Betreffende augenscheinlich schizophren. Oder kein Teil von „alle“, aber wenn man von allen „alle“ wegnimmt, dann bleibt „nichts“. Mit der Logik wurde neulich bewiesen, dass Gott existiert.
Die Bürger sind systemrelevant. Sonst nichts.
Das sollte man einem der Opfer von Hurrikan Kathrina, speziell in New Orleans, sagen. Der würde einem dann erklären wie „systemrelevant“ eine funktionierende Wasser- und Stromversorgung ist, Tankstellen mit Benzin, Supermärkte mit Essen und Trinken, und vor allem einen Bankensystem um das Geld bereit zu stellen, damit man dort wo man etwas bekommt auch zahlen kann. Überlegen Sie sich mal wo sie Ihr Geld haben, Ihr Konto führen und was passieren würde, wenn diese Bank von heute auf morgen zu macht.
Schulden tilgen keine Schulden
Das erzählt bloß keinem, der irgendwann mal einen Kredit umgeschuldet hat, weil es anderswo bessere Konditionen gab. Ohne dieses Prinzip gäbe es keine Konkurrenz unter Banken und die Zinsen würden in astronomische Höhen steigen. Dann gibt es Inflation, nur dann.
Die Griechen leiden. Die Deutschen zahlen. Die Banken kassieren.
Die Griechen leiden nicht, sie haben wenn man private Vermögen mit den Staatsschulden aufrechnet immer noch mehr Geld pro Haushalt als die Bundesbürger, die immer noch an der Null-Nummer der DDR-Wirtschaft zu knabbern haben. Was sie ohne die Hilfe des EWS und dem Euro-Vorläufer ECU nie gestemmt hätten. Die Banken kassieren nicht, die tauschen Anleihen gegen Geld und der Prozess ist abgeschlossen und die Banken mussten einen kräftigen Abschlag auf die Hälfte hinnehmen, für den sie aber vorher höhere Risikozinsen von Griechenland bekamen. Und da diese hohen Zinsen hauptsächlich von Griechen kassiert wurden, leiden sie auch nicht.
Wer heute Banken rettet, schlachtet morgen Ihr Sparschwein
Kann er gern, den mein Geld liegt gerettet auf der Bank und modert nicht in einer Keramikfigur.
Volksabstimmung über die Euro-Rettung!
Der Euro braucht keine Rettung, er ist eine der stabilsten und sichersten Währungen der Welt. Trotz Krisen und Problemen einzelner Länder der Eurozone. Deshalb bereiten weitere Länder den Beitritt zur Eurozone vor. Der Mechanismus und die Marschrichtung wurden schon Mitte der Siebziger Jahre von Kanzler Helmut Schmidt und seinem französischen Kollegen festgelegt, als die Europäische Gemeinschaftswährung unter dem alten Namen ECU eingeführt wurde um das krisengeschüttelte Deutschland zu retten.
Die Altparteien vernichten unser Geld. Mal konservativ, mal sozial, mal liberal. Aber immer nachhaltig
Dazu müsste es in Deutschland eine höhere Inflation geben als in anderen Ländern, die alle die gleiche globale Situation an Krisen und Booms erleben. Von allen großen Währungen ist nur der Schweizer Franken im Kurs stabiler, dafür ist dort die Binneninflation erheblich höher. Man schaue sich nur die Lebensmittel, Auto und Hauspreise in der Schweiz an und vergleiche.
Der Euro: Wer spart, verliert
Wer in Nicht-Euro-Währungen spart, mit Ausnahme des Schweizer Franken, der verliert tatsächlich.

Die Energiewende macht uns alle nachhaltig ärmer
Die Atomkatastrophe in Fukushima, einem Standort der eine bessere Pannenstatistik hatte als manch deutsche AKW, führt gerade dazu, dass die Wahrscheinlichkeit besteht, dass in drei bis vier Jahren im Pazifik die Fischerei eingestellt werden muss. Sollte das Einfrieren nicht klappen, der Regen in Fukushima stärker fallen oder ein neuer Tsunami das Gelände überschwemmen, dann ist es aus mit der Fischerei im Pazifik. Die Folge wären Hungersnöte in Japan. In China werden deswegen schon Fischzuchtanlagen gebaut um den Ausfall kompensieren zu können.
Keine Energiewende macht uns nicht ärmer (siehe nächster Punkt), aber wir beteiligen uns dann an der GAU-Lotterie: Welches AKW in welchem Land kollabiert als nächstes. Und unsere stehen nicht an der Meeresküste und können vom besiedelten Land abgetrennt werden. Bei uns ist es dann nicht die Fischerei vor der Küste bis zum nächsten Kontinent, bei uns ist es dann die Besiedlung ringsum wie in Tschernobyl, mit einer Fläche vergleichbar dem Saarland.
Die Bilanz der Energiewende entnehmen Sie ihrer Stromrechnung
Nicht nur, da zählen auch die Steuereinnahmen dazu, die von den Erzeugern erneuerbarer Energien an den Bund, die Länder und die Kommunen fließen, statt irgendwo im Wüstensand zu Prachtbauten verdaddelt zu werden. Dazu zählt die geringere Notwendigkeit für Rüstungsausgaben, weil wir nicht von Steinkohle und Öl aus Krisengebieten abhängig sind. Wir müssen keine Kriege führen um unsere Versorgung zu sichern, den Boden nicht mit Fracking vergiften und vielleicht schaffen wir es sogar auf den unsäglichen Braunkohletagebau zu verzichten, der ganze Landschaften zerstört und seelenlose Kunstlandschaften hinterlässt. Nebenbei vermindern wir noch das Risiko und das Tempo des Klimawandels.
Aber den Slogan sagen auch Leute, die anscheinend die Bilanz ihres Lebens dem Sparbuch entnehmen.
Damit die Euro-Rettung nicht zum Dauerauftrag wird
Nochmal, der Euro braucht keine Rettung. Ganz am Anfang, vor der Einführung der gemeinsamen europäischen Währung, stand die Rettung Deutschlands und seiner desolaten DMark, dann kamen andere Währungen, dann wieder Deutschland mit der Notwendigkeit die Währungsunion zu stemmen, das ohne die Rettung durch den Rest des EWS (der ECU-Zone), nicht gelungen wäre. Dann kamen wieder andere.
Das ist ein Kreislauf in dem jeder mal dran ist. So funktioniert die Idee eines Teams mit Ersatzspielern. Wenn der Star sich den Fuß verstaucht springt ein anderer ein. Oder alle bemühen sich gemeinsam verstärkt. Ein gutes Team macht den Sieg. Ribéry war auch schon verletzt, deshalb hat Bayern trotzdem gewonnen. Und auf den Euro zu verzichten, wäre wie Neuer zu entlassen, weil er zu wenig Tore schießt.
Der Euro braucht keine Rettung, aber er braucht den permanenten Kampf um seine Stabilität. Er muss gegen die Angriffe und Probleme denen er ausgesetzt ist verteidigt werden. Und warum sind die Probleme so groß? Weil schwache und allein kämpfende Währungen, wie das Pfund oder der Yen, Opfer von Devisenspekulanten wurden. Dadurch läuft die Weltwirtschaft nicht so rund wie sie könnte. Mal ganz abgesehen davon, dass der Einzelkämpfer Dollar auch in bemitleidenswertem Zustand ist. Seit Jahren muss er immer häufiger von deren privatisierter Zentralbank gerettet werden. Mit dem Resultat einer direkten Erhöhung der Inflation in allen Dollar-Ländern.
Der Deutsche Frühling beginnt im Herbst
Das ist der Gipfel und einfach nur geschmacklos. Erstens ist es die Umkehrung des Spruchs vom Deutschen Herbst und dem Terror der RAF-Zeit. Zweitens assoziiert man mit der Anlehnung an den arabischen Frühling, dass in Deutschland ein autokratisches Regime herrscht. Eine Beleidigung der parlamentarischen Demokratie. Eine Beleidigung des Andenkens an große Demokraten wie Willy Brandt, Franz Josef Strauß und Konrad Adenauer.
Dann gab es noch, inzwischen kaum noch zu sehen, den Spruch:
Die Rente war sicher
Da die Renten in Deutschland über die Arbeitsleistung der folgenden Generationen erarbeitet wird kann dieser Slogan nur heißen, dass die AfD die Schaffenskraft zukünftiger Arbeitnehmer in Frage stellt. Dies ist eine pauschale Herabwürdigung der Deutschen und geradezu absurd. Und frech. Wir sind nicht faul.