Die Briten sind der Ehemann, der sich scheiden lässt und von seiner zukünftigen Ex-Frau verlangt, dass sie nicht nur den kompletten Unterhalt für die Kinder übernimmt, sondern ihm auch noch die Bordellbesuche zahlt, nachdem er keinen Sex mit seiner Ex mehr haben kann. Und Kochen, Putzen und Bügeln wäre auch nicht schlecht.
Im Rückblick hätte die Frau ihn schon lange rauswerfen sollen.
Die EU sollte hier weder Verständnis zeigen noch den Pimp für Boris Johnson machen. Die Vorteile der EU gibt es nur für Mitgliedsstaaten. Und das nur ganz oder gar nicht, in voller Gegenseitigkeit.
Die EU sollte ihr Hauptaugenmerk darauf legen Schottland und die SNP bei der Unabhängigkeit und dem anschließenden Beitritt zu unterstützen. Da sind Arbeitsstunden der EU-Mitarbeiter besser genutzt und statt Rückschritt beteiligt man sich am Fortschritt.
Die EU könnte den Briten auch anbieten die ausstehenden Zahlungen in Form von Naturalien, Flugzeugträgern, U-Booten und Nuklearwaffen vorzunehmen und so einen Grundstock für europäische Streitkräfte legen.
Anspruchsdenken für Alle
Und man muss dafür sorgen, dass die Ansprüche Griechenlands und anderer EU-Staaten gegenüber Steuerschuldnern, die im United Kingdom leben, auch über den Brexit-Stichtag hinaus vollstreckbar sein werden.
Für Projekte mit britischer Beteiligung und Finanzierung außerhalb des UK, bei denen Wissenschaftler und andere Mitarbeiter aus EU-Staaten beteiligt sind, muss eine Anschlussfinanzierung ohne neue Beantragung gewährt werden, die EU muss hier vollumfänglich einspringen und den britischen Anteil langfristig beim UK eintreiben.
Man muss der Realität ins Auge blicken und sie offensiv annehmen, die Zukunft ohne Großbritannien muss eine bessere Zukunft für die EU sein. Der Wegfall der Bremser muss für eine Beschleunigung der Entwicklung genutzt werden, der Brexit muss der Bremser-Exit werden.
Da die Briten bei fast allen Programmen mehr profitiert haben, als sie finanziell und personell beigetragen haben, müsste die EU jetzt Spielraum haben sich zu verbessern. Der Wegfall der Briten bei wissenschaftlichen Projekten, Erasmus und der Zertifizierung macht es einfacher und vielleicht sollte man darüber nachdenken Englisch als Haupt-Amtssprache aus den Veröffentlichungen der EU-Organe zu entfernen. Nicht generell, aber aus dem Pflichtprogramm und der Vorauswahl der Webseiten. Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Polnisch, dann Niederländisch, Rumänisch, Tschechisch, Griechisch, Ungarisch, Bulgarisch und Irisch, dann irgendwo am Ende auch Englisch. Vielleicht wird sich in Irland auch eine Bewegung etablieren, die Gaeilge als Landessprache in den Vordergrund stellt und die Distanz zum UK vergrößert.
