Zu Beginn des Jahres 1984 wurde in Großbritannien den Gewerkschaften eine weitere Vertretung der Mitarbeiter und jegliche Betätigung in den Dienststellen des britischen GCHQ untersagt. Anschließend wurden die Mitarbeiter mit Lügendetektoren und ausführlichen Interviews auf Linientreue geprüft. Jeder, der auch nur einen geringen Zweifel an seiner gewünschten Kooperationsbereitschaft erkennbar werden lies, wurde an andere Dienststellen abgegeben, in den vorzeitigen Ruhestand geschickt oder entlassen.
Zum damaligen Zeitpunkt gab es neben dem Hauptsitz des GCHQ in Cheltenham noch zehn weitere größere Dienststellen mit Abhör- und Auswertungstechnik. Diese lagen nicht nur auf den britischen Inseln, sondern es existierten offizielle Standorte mit umfangreicher technischer Ausstattung in Washington DC, Hong Kong und auf der Himmelfahrtsinsel im Atlantik zwischen Afrika und Südamerika.
Aufgabe von GCHQ und seinem SIGINT-Programm war es schon damals alle internationalen Kommunikationswege anzuzapfen und durch Auswertung der übermittelten Nachrichten nachrichtendienstliche Erkenntnisse zu gewinnen. Schon vor dreißig Jahren wurden die technischen Voraussetzungen geschaffen um die komplette über Satelliten führende Kommunikation abzufangen, aufzuzeichnen und auszuwerten.
In Kooperation mit Norwegen und Abhörstationen in Namdalen und Randaberg widmete man sich gemäß der Doktrinen des Kalten Kriegs vor allem dem Abhören und Ausspähen der Sowjetunion. Auch heute gibt es Einrichtungen an der norwegischen Küste zwischen Namdalen und Kalddalsbukta, deren Verwendungszweck geheim ist.

Wer im September 2013 über die entsprechenden „Neuigkeiten“ in Snowden’s Enthüllungen erstaunt war, der hat die öffentliche Berichterstattung der letzten 70 Jahre ignoriert.
Auch dass es vor 30 Jahren über GCHQ und NSA im New Scientist hieß: „GCHQ ist jetzt mehr als zuvor ein integraler Bestandteil des amerikanischen SIGINT Netzwerkes und hat sich der amerikanischen Arbeitsweise zu fügen: Lügendetektor und Gewerkschaftsverbot.“
Ebenfalls wurde damals schon festgestellt: „Die Industrialisierung von GCHQ (auf amerikanischen Druck) hat die Sicherheit des Westens gefährdet. […] Computerbändern stapeln sich, produzieren einen Arbeitsrückstand und am Ende des Tages erweist es sich als nicht machbar sie alle auszuwerten.“
Deshalb musste das GCHQ schon damals eine durch die NSA koordinierten Aufrüstung seiner Computersysteme vornehmen. Es sollte damit Teil eines Netzwerkes werden, das 1984 schon 52 international verteilte Computerzentren umfasste.
Nach damaligem Stand der Informationen wurden die Computeranlagen von der NSA bezahlt, im Gegenzug sprach die britische Regierung ein Gewerkschaftsverbot in den Einrichtungen aus, entrechtete die Beschäftigten. Welche Rechte sonst noch aufgegeben wurden wird erst heute, im Licht Snowden’scher Enthüllungen deutlich.