Wir brauchen auch eine Erinnerungskultur für die Opfer des Hohenzollern-Regimes. Wieviele Opfer haben die eigensüchtigen Kriege dieser Oligarchen-Sippe Europa gekostet?

Die Zahlen sind vielfältig, aber alle im siebenstelligen Bereich. An Orten wie Verdun gibt es den Ansatz der Opfer zu gedenken, leider ohne adäquate Verurteilung der Täter.

Erinnerungskultur neu definieren

Man muss damit anfangen Denkmäler zu beseitigen, Straßen und Plätze nach Demokraten zu benennen. Statt eines Hindenburg-Platzes kann derselbe öffentliche Raum ein „Platz der Toten von Tannenberg“ sein oder an die Leibeigenschaft oder Erbuntertänigkeit erinnern.

Es ist auch eine notwendige Geste wenn per Gesetz alle Verurteilten posthum rehabilitiert werden, die wegen der Flucht aus Leibeigenschaft oder Erbuntertänigkeit verurteilt wurden oder die wegen Desertion im Ersten Weltkrieg von der Obrigkeit ermordet wurden.

Die ehrbare Fahnenflucht

Die Verweigerer und Deserteure des Ersten Weltkriegs sind alle Helden, weil sie sich dem sinn- und hirnlosen Morden verweigert hatten. Es gilt sie zu ehren und als Vorbild herauszustellen. Sie verdienen Straßen und Plätze nach ihrem Namen.

Schon John Locke in seinem Werk „Two Treatises of Government“ hat ein natürliches Recht auf Verweigerung des Kriegsdienstes, bei dem man Handlager eines Regimes wird, erkannt und philosophisch begründet. Und das war im 17. Jahrhundert, über 200 Jahre vor dem Ersten Weltkrieg.

In voluntary societies for the time, he that has such a power by consent, may make war and peace…

John Locke, Two Treatises of Government, 1689

Restitution

Den Untertanen und Opfern der Hohenzollern wurde vieles genommen, zum Teil wirken die Traumata der Unterdrückung und der Kriege sich noch systemisch bis in heutige Familien aus. Hier sollten Reparationen an die Nachfahren der Opfer in ganz Europa gezahlt werden. Gleiches gilt auch für die entsprechenden Adelsregime in den anderen Ländern, die am Krieg beteiligt waren. Habsburg bzw. die österreichische Regierung als Rechtsnachfolger, Zarenregime bzw. die russische Kreml-Regierung, Bourbonen-Herrschaft, Sachsen-Coburg-Gotha bzw. das Haus Windsor. Alle von den Adelshäusern übernommenen Werte sollten in einen Ausgleichsfonds fließen, der den Familien der Opfer zugute kommt.

brown and green concrete building under white clouds
Sanssouci – Photo by Kevin on Pexels.com
6 Gedanken zu „Erinnerungskultur nötig“
  1. Interessant, dass offenbar die linke Rhetorik und Gedankengut von „white privilege“ nun auch in der CDU angekommen ist (ich gehe mal davon aus, dass der Social- Media- Referent eines CDU- MdB auch CDU- Mitglied ist). Die Vorarbeit für eine Öffnung zur Linken und zur Antifa läuft also auf Hochtouren.

    1. Aristocratic privilege, the next level white privilege.

      Es gibt in der Vergangenheit so viel, das noch nicht aufgearbeitet ist und die Legendenbildung und die Verklärung des Adels nagt an den Fundamenten der Republik. Monarchisten, wie die „regierende“ Herzogin von Oldenburg, arbeiten aktiv im demokratischen Prozess um die Demokratie wieder abzuschaffen oder Privilegien für den neuen Adel zu errichten.

      1. Erinnerungskultur, Familientraditionen…der eine Großvater https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_von_Oldenburg schrieb am 2. Juni 1941 an Heinrich Himmler in einem Brief: „Ich wäre ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich kurz wissen lassen würden, ob grundsätzlich die Möglichkeit des Ankaufs größerer Güter im Osten nach Kriegsende für mich gegeben sein wird“.

        Der andere Großvater hielt den Nazistaat finanziell am Kacken als https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Ludwig_Graf_Schwerin_von_Krosigk Reichsfinanzminister. #Clankriminalität

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