Ich weiß nicht, ob es etwas ist, das überall passiert, aber die Statistiken in meinem Blog haben sich drastisch verändert innerhalb des letzten Jahres.
Ich kann auch nicht nachprüfen, ob dies eine allgemeine Erscheinung ist. Seltsamerweise sind die früher so beliebten Browser-Ranglisten spärlich geworden. Diejenigen, die öffentlich sind, zeigen Daten die schon einige Monate alt sind. Letzte Woche hat Computer Bild einen Browservergleich veröffentlicht und erstaunlicherweise keine Marktanteile genannt, wie bisher immer üblich.
Deshalb stelle ich diese Beobachtung hier zur Diskussion.
Vermutung
Es ist nur eine persönlichen Vermutung. Es gab keine Änderungen bei meinen Followern und den G+ Kreisen. Diese sind gleichmäßig und stetig gewachsen. Der Rest der Blogbesucher sind Hobbyköche sind, die über Suchmaschinen nach einem Rezept suchen. Diese sollten deshalb zufällig und gleichmäßig verteilt sein, dem statistischen Mittel entsprechen.
Unter circlecount.com/usermap/112724498346063934185 (seit G+ Shutdown nicht mehr verfügbar) findet man die aktuelle Ansicht der Länderverteilung meiner G+-Follower. Diese User stellen ein ziemlich gutes Bild der Herkunft der Blog-Besucher dar. Aber auch diese Verteilung entspricht der vor einem Jahr, es sind mehr geworden, aber das Verteilungsverhältnis ist geblieben.
Sind die Leute aus erhöhter Sensibilität gegenüber Big Data in eine Anti-Google-Stimmung verfallen? Ist es die Angst vor der NSA nach Snowden? Denken sie Firefox wäre anonymer als Chrome? Denken sie sie würden Big Data dadurch entgehen, jetzt nachdem die meisten Provider auf IPv6 umgestellt haben und jeder Anschluss identifizierbar ist unabhängig von Cookies oder anderen ID-Markern beim Surfen?
Diese User begeben sich in eine Scheinsicherheit. Bei BigData geht es nicht um Inhalte, sondern um die „Associates in the personal Web“. Die Struktur der Lebenssphäre, wer mit wem, wie oft und wo. Daraus kann man viel mehr ableiten wie aus Inhalten oder Cookies.
Es geht damit um viel mehr, um etwas ganz anderes, um einen viel tieferen Blick. Einen Blick in mehr als die Privatsphäre, in mehr als unsere Intimsphäre. Einen Überblick über unsere Lebenswelt, Gedanken und Gefühle.
Was wird beobachtet
Wie lange war das Handy von X mit der IMEI yyy an der Geolocation z:z:z? Stand er/sie vor dem Kühlregal im Edeka oder vor dem Ständer mit den Dildos im Orion gegenüber? Wer stand neben ihm/ihr? Sind sie dann gemeinsam weggegangen? Wohin? Zum einen nach Hause während der Ehepartner des anderen noch bei der Arbeit war?
Und der ist wohin gefahren nach der Arbeit? In eine Wirtschaft wo ein Stammtisch von Greenpeace-Aktivisten sich trifft, mit denen er auch E-Mails austauscht auf Demos geht und deshalb seine Frau vernachlässigt?
Vielleicht sollten wir seiner Frau Reklame für rattenscharfe Dessous schicken, wie er sie immer vom Büro-PC aufruft. Suicide Girls guckt er auch.
… und dann passiert?
Schauen wir, dass sie sich Tattoos machen lässt. Dann geht er Greenpeace als Aktivist verloren, weil er wieder mehr zu Hause sitzt und denkt Like auf deren FB-Seite anzuklicken würde reichen.
Die nachfolgende Amazon-Bücher-Anzeige ist wie immer hier im Blog auch eine Literaturempfehlung zum Blogbeitrag, anstatt einer Linkliste:
(Ironie – wegen DSGVO wurde das Amazon-Widget entfernt)